Beizjagd am 08.12.1979, Strecke 97 Kanin
Falkner: Gert Richter 16 Kanin, Kircher 10, Czech 8, Franke 5, Kühn 1, G. Hofmann 0, Dr. Osemann 2, Gönner 1, Lawitschka 3, Beckhaus 0, Dr. Benkert 4, Fasan 1, Freyer 1 (Saarland), Kosta 6, Müller 0, Weller 7 (Baden-Württemberg), Korn 11 (NRW), Heßberger 7, May 5 (DFO Bayern), Roth 10 (Gast Hessen)
Nachdem Herr Dieter Koschorrek, Komtur von Hessen, zum Großkomtur gewählt wurde, hatte die Komturei Hessen einen neuen Komtur zu wählen.
Die Wahl fiel auf Horst Schellerich, der die Komturei vom 11.01.74 bis 08.01.92 führte. Bei der Übernahme zählte die Komturei 30 Mitglieder.
1976 waren es 37 Mitglieder
1979 waren es 42 Mitglieder.
1980 waren es 37 Mitglieder.
In jedem Monat fand eine Versammlung statt. Hier fand stets ein reger Erfahrungsaustausch der Mitglieder statt. Es wurden Vorträge gehalten und jeder Neuzugang hatte ausreichend Gelegenheit, sich Tipps für die Praxis zu erfragen oder sich aus Gesprächen der praktizierenden Falkner das für ihn Wichtige anzueignen.
Schon in der ersten Jagdsaison 74/75 konnten 9 Komtureibeizen abgehalten werden. Die Gesamtstrecke betrug 133 Stück Wild. In der darauf folgenden Jagdsaison 75/76 wurden 11 Komtureibeizen abgehalten. Zur Strecke lagen 508 Stück Wild.
Die Zahl der Beizjagden pro Saison lag bei 9 bis 12 Komtureibeizen, so dass an fast jedem Wochenende die Möglichkeit auch für revierlose Falkner bestand, ihren Beizvogel ans Wild zu bringen; so entstand bald ein fester Stamm erfolgreicher Falkner.
Da ich von 1974 bis 1982 ein Jagdtagebuch führte, kann ich die einzelnen Strecken der Teilnehmer und was jeder beizte, noch genau angeben:
Während dieser Zeit wurden 99 Komtureibeizen abgehalten, wobei 3041 Stück Wild zur Strecke kamen. Auf den meisten Komtureibeizen waren auch Mitglieder aus anderen Komtureien und Verbänden zu Gast. Unsere größte Tagesstrecke erzielten wir am 08.12.79 in Hochheim. Das Wetter war sonnig und warm (10-12 Grad). Es nahmen 18 Falkner teil. Zur Strecke kamen 97 Stück Wild, 3 Falkner brachten keine Beute.
Beizkönig wurde Gerd Richter mit 16 Kanin. Herr Richter war kurz zuvor zum Oberfalkner ernannt worden. Anschließend hielt die Komturei ihre Weihnachtsfeier beim Jagdherrn, Herrn Diefenhard, ab. Doch auch auf anderen Jagden wurden hohe Strecken erzielt. Zum Beispiel in Schwanheim am 06.12.75; Jagdherr Herr Dr. Reiber.
Von 13 Falknern – es blieben 3 ohne Beute – wurden 81 Kanin zur Strecke gelegt. Am 14.12.75 von 15 Falknern waren wieder 3 ohne Beute, es wurden 75 Kanin zur Strecke gelegt. Oder die Beizjagd am 21.11.76 in Hochheim, wieder bei Herrn Diefenhard; hier wurden von 7 Falknern, die alle aus der Komturei Hessen kamen, die stolze Zahl von 71 Kanin zur Strecke gelegt. Diese Strecke stellt das falknerische Können der Gruppe klar heraus. Solche Strecken können nur Falkner erbringen, die eingejagt sind; aber natürlich kann dies auch nur erreicht werden, wenn der
Wild Besatz entsprechend ist und das Wetter stimmt. Die kurz darauf abgehaltene JHV 76 in Wallau von 26.11 bis 28.11.76 brachte mit 79 Falknern 212 Stück Wild; zur Verfügung standen 12 Reviere. Erinnert sei hier auch an Obertshausen-Rembrücken. Jagdherr Herr Willi Ott.
Beizjagd am 01.02.1981 — Strecke: 44 Kanin, von links Frettierer: Kühn sen. Bläser: K.Kilian Dr.Benkert Falkner: Tormann, Kircher, Kühn, Weber, Richter, Czech R., Jung, H. Schellerich
Lieber Willi, Weidmanns und Falkners Dank für Deine herzliche Gastfreundschaft. Auch hier hatte die Komturei mit ihren Gästen aus dem jagdlich Vollen schöpfen dürfen. Erinnert sei auch an das der Jagd folgende Schüsseltreiben auf der Jagdhütte. In dieser war Platz für 35 Personen. Auch hier haben wir unvergessene Stunden verbracht.
Bei der ersten Beizjagd im Revier feierte die Komturei hier bis in den Morgen. Um 2 Uhr übergab mir der Jagdherr die Hüttenschlüssel und sagte: „Du hast jetzt die Verantwortung. Brennt mir die Hütt‘ net ab. Ich geh‘ ins Bett.“
Besonders erwähnen möchte ich unseren Jagdherrn Herr Dr. Reiber. Auf seiner jährlichen Treibjagd sowie den winterlichen Frettierjagden hat so mancher Falkner der Komturei als Jäger sein erstes Niederwild erlegt.
Noch ein Wort zur Gesamtstrecke. Leider war so manche Komtureibeize nur mit 3 bis 4 Falknern besetzt, was sehr zu bedauern ist. Weiß doch jeder, wie schwierig es ist, eine ganze Gruppe jagdlich zu versorgen. Wenn man dann schon die Möglichkeit schafft, sollte sie auch genutzt werden.
Den großherzigen Jagdherren, die uns durch ihr Entgegenkommen sehr große jagdliche Freude bereitet haben, möchte ich an dieser Stelle nochmals recht herzlich Falknersdank sagen.
Diejenigen, die ich hier nicht genannt habe, mögen mir verzeihen; es hätte den Rahmen dieser kurzen Darstellung gesprengt.
Beizjagd am 01.02.1981 — Strecke: 44 Kanin
von links:
Frettierer: Kühn sen.
Bläser: K.Kilian Dr.Benkert
Falkner: Tormann, Kircher, Kühn, Weber, Richter, Czech R., Jung, H. Schellerich
Auch auf dem Gebiet der Greifvogelzucht hat die Komturei hervorragende Ergebnisse vorzuweisen. Von 1974 bis 1981 wurden 390 Greifvögel gezüchtet. Als erste Komturei des Ordens hatten wir einen Zuchtwart. ES wurden Zuchtkriterien erstellt (1980) und nur wer dieser einhielt, bekam eine Zuchturkunde mit Ring ausgestellt. Diese Zuchturkunden wurden auch von der Behörde anerkannt.
Unser Oberfalkner, Herr Günter Kircher, der in die Greifvogelzucht sehr viel investiert hat, ist hier unser erfolgreichster Züchter. Die Anfänge unserer Zuchtversuche waren bei weitem nicht so erfolgreich wie heute. Es gab viele Rückschläge und Verluste. Jeder Misserfolg, aber auch jeder Erfolg, wurde eingehend besprochen und immer neue Wege gesucht; so wuchs die Zahl der Erfolge. Zuchtversuche oder besser das Züchten von Greifvögeln hört sich einfach an. Aber allein der finanzielle Aufwand ist enorm, wenn man es ernsthaft betreiben will. Es mussten Kammern gebaut werden, man braucht Tiefkühltruhen für die Atzung, Brutmaschinen und Wärmeschränke, Mixer zum Zubereiten für die Atzung für die frisch aus dem Ei geschlüpften Jungvögel. Sie brauchen während ihrer Entwicklung verschiedene Fleischsorten. Das heißt am Anfang nur leicht verdauliches Fleisch. Es müssen Zuchtvögel gekauft werden. Dann benötigt man viel Zeit und noch mehr Geduld, Fleiß und Ausdauer - was normalerweise ein guter Falkner mitbringen sollte.
Und dies für unsere Gegner:
Es waren Falkner, die die ersten Greifvögel gezielt gezüchtet haben und heute schon in der x-ten Generation züchten.
Aus der Komturei Hessen übernahmen folgende Mitglieder ein Amt im Ordensvorstand:
Das Amt des Großkomturs wurde von 1973 bis 1978 von Herrn Dieter Koschorrek bekleidet. Sein Nachfolger kommt ebenfalls aus der Komturei Hessen und verwaltet das Amt von 1978 bis 1996, Herr Helmut Klinkenberg. Unser Mitglied, Herr Wolfram Martin war von 1976 bis 1979 Ordenskanzler des DDF’s. 1975 wurde Herr Horst Schellerich von der Komturei Hessen zum Falknermeister gewählt.
Zum Oberfalkner wurden ernannt:
Zum Falkner wurden ernannt:
Komtur “Hessen“
Der Komturvorstand:
Komtur Horst Schellerich 1974 bis 1982
Stellv. Komtur Uwe Gönner bis 1980
Stellv. Komtur Gerhard Hoffmann bis 1982
Schriftführer Klaus Heinrich Kuhn bis 198
Schatzmeister Helmut Hoffmann 1974
Schatzmeister Dieter Schiele 1974 bis 1982
Obmann für praktische Falknerei Gerd Richter 1977
Obmann für Greifvogelzucht Uwe Gönner 1977
Obmann für Greifvogelkunde Dieter Schiele 1977
Obmann für Greifvogelzucht Gerd Richter 1981
Stellv. Obmann für Greifvogelzucht Günter Kircher 1981
Als ODF Komtur Teilnahme an Anhörungen der Verbände im Hessischen Landtag zu Entwurf eines Hessischen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz 1979. Schriftliche Stellungnahme zum Entwurf des Hessischen Ausführungsgesetzes zum Bundesnaturschutzgesetz 1977.
Schriftliche Stellungnahme zum Bundesjagdgesetzes an den Bundesminister für Landwirtschaft und Umwelt 1976. Aushorstgenehmigung durch die obere Jagdbehörde Darmstadt 1976 für die Komturei 2 Habichte für Mitglieder.
In den folgenden Jahren wurden noch weitere Aushorstgenehmigungen bei Behörden beantragt und genehmigt.
Von 10.11. bis 18.11.79 wurde zusammen mit dem DFO auf der Messe „Leben, Wohnen, Freizeit“, in Frankfurt eine Ausstellung über Falknerei veranstaltet.
In der Cassella AG in Frankfurt wurde 1979 eine Ausstellung über Falknerei gezeigt. Die Ausstellung stand für 4 Wochen im Empfangsgebäude und fand große Aufmerksamkeit. Daraus ergab sich ein Dia-Vortrag im selben Jahr vor der Hobbygruppe der Cassella AG.
1981 Darstellung der ODFs und der Komturei in der Info-Schrift der DBV Gruppe Maintal.
Regelmäßige Überreichung des ODF Jahrbuches an den Ehrenpräsidenten des DBVs, Herrn Sebastian Pfeifer, Dir. i. R., und vormals wissenschaftlicher Leiter der Vogelwarte Fechenheim sowie an Falkner in den USA, ‚Csr. Teilnahme an Hubertusmessen in Frankfurt.
15-Jahr-Feier der Komturei am 31.01.81 in Wallau usw.
Januar 1982 Teilung der Komturei Hessen in Hessen-Süd und Hessen:
Mitglieder von Hessen-Süd:
Wahlen Hessen-Süd 1982 – Ergebnis:
Komtur: Horst Schellerich
Stellv. Komtur: Manfred Czech
Schriftführer: K.-H. Kühn
Schatzmeister: Günter Greff
Zuchtwart: Günter Kircher
Stellv. Zuchtwart: Gerhard Hoffmann
Ausrichtung der JHV durch „Hessen-Süd“ von 28.10. bis 31.10.82 in Wallau. Zur Verfügung stehen 6 Reviere. Die Gesamtstrecke beträgt 268 Stück Wild.
Zuchtergebnisse von Hessen-Süd: 1982 bis 1989 – 550 Greifvögel
Es wurden 69 Komtureibeizen abgehalten. Zur Strecke kamen 1241 Stück Wild. Im Jagdjahr 84/85 wurden wegen schlechter Kaninbestände nur 3 Komturbeizen abgehalten. Zur Strecke kamen 43 Stück Wild. Alle übrigen Jagden wurden in diesem Jahr abgesagt.
Die Komturei hält jeden Monat eine Versammlung ab. Das Komtureileben spielt sich, wie schon im Bericht über die Komturei Hessen 74 – 82 erwähnt, ab.
Da die meisten einen Jahresjagdschein besitzen und auch aktiv mit der Waffe jagen, halten wir jedes Jahr ein Falknerschießen ab; jedes Mitglied darf daran teilnehmen.
Zum Falkner wurden ernannt:
Zum Oberfalkner wurden ernannt:
1987 wurde unserem Mitglied; Herrn Günter Röll, der Umweltpreis der Stadt Maintal überreicht.
Herr Günter Röll betreibt auf eigene Rechnung seit 1977 eine Pflegestation für verletzte Findlinge im Federkleid.
Dieser Bericht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
In dieser Zeit wurden 168 Beizjagden abgehalten mit einer Gesamtstrecke von 4282 Stück Wild.
gez. Horst Schellerich