Seit einigen Monaten halte ich 2 Waldkäuze in einer Voliere im Garten als Pfleglinge, die nicht mehr ausgewildert werden können. Vielleicht kann man das aber mit eventuellem Nachwuchs tun. Die Eulen sind sehr scheu und halten sich tagsüber versteckt unter dem überdachten Teil auf. Ich habe sie von Berthold Geis übernommen. Als er sie brachte, war für einige Tage sein handzahmer Waldkauz dabei, der sich in der Sonne die warmen Strahlen auf das Gefieder scheinen ließ.
Die Voliere ist in der gesamten Breite in 1 m breite Felder und in der Höhe durch zwei Querstreben in 3 Felder unterteilt. Zwei Zwetschgenbäume stehen unweit der Voliere entfernt und spenden im Sommer Schatten, versperren die direkte Sicht teilweise und ich war mir sicher, dass sich die Eulen dort wohl fühlen. Das scheint jedoch nicht der Fall zu sein, denn sonst würden sie nicht bei jedem Geräusch zurück in den Kasten, oder in den dunkleren Teil der Voliere fliegen.
Durch die Bauart bedingt sind im Bereich der großen Drahtgitterfelder keine Sitzgelegenheiten vorhanden. Außerdem würden sich die Eulen dort, wie auf dem Präsentierteller dargestellt, nicht aufhalten. So kam ich auf die Idee, eine Sitzgelegenheit im Gitterbereich zu bauen, die Sichtschutz für die Eulen bieten und eingehängt werden kann.
Dazu nahm ich einen ca. 50 cm breiten Metall-Kleiderhaken, der normalerweise für eine Zimmertür vorgesehen wäre. Er hatte mehrere Haken im unteren Teil. Über diese Haken legte ich einen ca. 1,60 m langen Besenstiel. 4 Handwurzelbürsten verwendete ich als Sitzgelegenheit und schraubte sie auf den Besenstiel. Die mittleren beiden rechts und links vom Kleiderhaken und die anderen in kurzem Abstand zu den Besenstielenden. Einen Brettabschnitt legte ich unter die Haken mit 1,5 cm Überstand und schraubte den Besenstiel an dem Brett fest. Die Haken wurden dadurch auf das Brett geklemmt und das Brett diente gleichzeitig als Stabilisator und Abstandhalter zum Draht. Die Dicke des Besenstiels ergab nun einen Spalt zwischen Bürsten und Brett. In diesen Abstand klemmte ich dreieckige Holzbrettabfälle und schraubte sie fest. So lagen nun die beiden mittleren Bürsten auf und die Konstruktion bekam zusätzliche Stabilität.
Die Einhängeösen waren ca. 1,5 cm tief. Die senkrechten Kanthölzer der Voliere standen in der Voliere ca. 2 cm vor dem Draht. Der Besenstil ragte in seiner Länge über die Kanthölzer und lag dort an, die Einhängeösen im Draht „spannten“ somit und die Sitzgelegenheit bekam einen festen Halt. Mit einer schmalen Leiste von einer zur anderen Öse könnte man den Spalt von den 1,5 cm ausgleichen und ein versehentliches Aushängen verhindern bzw. die Sitzgelegenheit am Draht befestigen. Mein Kleiderhaken hatte als Verzierung 4 Eulen über den Haken sitzen. Ich dachte mir, dass sich die Vögel hinter der Verzierung geschützt fühlen würden und den Garten beobachten könnten.
Leider ist bei mir die Verzierung etwas zu niedrig. Weitere Sicherheits- und Sichtschutzzone für die Eulen wären zusätzlich von außen eingehängte Kleiderhaken. im Sommer könnte man außen an den Haken z. B. Kräuter oder Blumen zum Trocknen aufhängen und die Schutzfläche wäre dadurch zusätzlich vergrößert.
Dorothee Büchele