Am 29.12.2017, kurz vor dem viel zu frühen Ende der Jagdsaison auf Krähen, trafen sich mal wieder einige Falkner bei Alexander Schäfer, zur Beizjagd um Fulda herum. Zur Beize angereist waren Falkner aus Hessen mit Ihren Greifen: zwei Wander-, ein Gerfalke sowie ein Harris-Hawk und ein Habichtsterzel. Zwei weitere Falkner mit je einem Harris und einem Habicht mussten leider kurzfristig absagen. Außerdem waren zwei Falknerschein-Anwärter vom DFO und ODF anwesend, die 2018 in Hessen ihre Falknerprüfung ablegen wollen und denen wir diese Beizjagd als praktischen Nachweis auf ihrer Prüfungskarte bestätigen konnten.
Die Gruppe wurde nach dem kurzen Empfang bei Alexander gleich in zwei Gruppen eingeteilt, damit einerseits der Tross der durch die Reviere streifenden Fahrzeuge nicht zu lang wurde und andererseits der Tag und seine Gelegenheiten optimal ausgenutzt werden konnte. Mit der einen Gruppe, der Olaf Sander (DFO Hessen) mit seinem Gerfalken, Alexander Schäfer mit seinem Habichtsterzel und einige Gäste angehörten, grasten wir die Reviere um Alexanders Wohnort herum ab.
Die andere Gruppe, die aus Thomas Schneider und Dieter Schiele mit ihren Wanderfalken, sowie Monika Klaus und Frank Kasolevski mit ihrem Harris-Hawk-Terzel bestand, machten sich sofort auf in Richtung Fulda, wo sie von den zuständigen Jagdpächtern bzw. Jagdaufsehern empfangen wurden. Während Alexanders Gruppe am Vormittag wegen schlechter Chancen, vor allem für den Falken, nur eine Krähe beizen konnte, hatte die Gruppe bei Fulda deutlich mehr und vor allem bessere Chancen, sodass alle drei Beizvögel dort schon am Vormittag Beute machten.
Zur Mittagszeit traf man sich gemeinsam zu einer kurzen Kaffeepause in einer kleinen Bäckerei und erneut ging die Suche nach passenden Gelegenheiten weiter. Diesmal nahm Olafs Falke seine Chance wahr und beizte eine Krähe direkt bei einer Gruppe einzelner Bäume. Die Gäste konnten den Gerfalken aus einigem Abstand sehr gut beobachten und so die Jagd hautnah miterleben.
Nachdem der Falke aufgeatzt war, fuhren wir in ein anderes Revier. Auf dem Weg dorthin befuhren wir eine Allee durch die Fulda-Auen, auf deren rechter Seite sich eine gute Habichts-Chance bot: Direkt bei einer Hütte saß eine kleine Schar Krähen in angemessenem „Habichtsabstand“. Der Habichtsterzel Pino ließ sich diese Chance nicht entgehen und beizte seine zweite Krähe an jenem Tag. Unterdessen erfuhren wir, dass Thomas' Wanderfalkenweib Dira und Monikas Harris-Terzel Bran, die mit der anderen Beizgruppe unterwegs waren, ebenfalls ihre jeweils zweite Krähe gebeizt hatten. Falknersheil!
Da es bereits 16 Uhr war, das Licht schwand, alle Vögel Beizerfolg hatten und die Gäste viele schöne Flüge gesehen hatten, wurden die Vögel aufgeatzt. Schlussendlich hat sich die gute Revierkenntnis der dortigen Jagdpächter und Revieraufseher wieder einmal ausgezahlt, so dass am Ende des Tageslichts eine Strecke von 8 Krähen gelegt werden konnte, wobei jeder der Greife z. T. sogar zweimal Jagderfolg hatte. Wir machten ein gemeinsames Gruppenbild mit Strecke in einer nahen Fichtenschonung, stellten die zufriedenen Beizvögel in die Autos und machten uns auf den Weg in die bereits reservierte Kneipe.
Beim gemütlichen Abendessen in der Fuldaer Traditionsgaststätte gab es demzufolge natürlich genügend Gesprächsstoff und beim Abschied war klar: Im nächsten Jahr kommen wir wieder!!
Abschließend gilt es noch allen Jagdpächtern sowie den Jagdaufsehern für diesen schönen Beiztag zu danken. Besonderer Dank gilt hier Roger Mäder und Bert Haase mit ihren Familien, die die Organisation der Gastwirtschaft und die Führung der Gruppen um Fulda leiteten. Ohne sie hätten wir sicherlich nur dürftige Möglichkeiten gehabt, diese spannende Jagdart auf Rabenkrähen effizient und revierübergreifend auszuüben.
Falknersheil,
Alexander Schäfer
Komturei Hessen