Bericht der Komturei Hessen von der Ordenstagung des ODF in Barleben/Magdeburg (SA)

04.-06. November 2016

Die Ordenstagung in Magdeburg am 04.-06.11.2016 wurde vom ODF Landesverband Sachsen-Anhalt mit seinem Komtur Wolfgang Mursa und unter tatkräftiger Mithilfe der gesamten Mannschaft der Komturei wie z. B. Andreas Bartlick und Eric Dräger ausgerichtet. Eric Dräger wurde auch auf der Mitgliederversammlung am Freitag zum neuen 2. Vorsitzenden (stellvetretenden Großkomtur) des ODF gewählt, herzlichen Glückwunsch. Danke auch an seinen Vorgänger Elmar Vill für die lange Jahre geleistete Arbeit in diesem Amt, der nicht mehr zur Wahl antrat und in Zukunft etwas kürzer treten will.

 

Nach dem Gedenken und einer Schweigeminute für unser verstorbenes Ehrenmitglied Dieter Koschorrek, fanden die Komtureiberichte der einzelnen Komtureien statt (Diane Tremmel als neue Komturin für Baden-Württemberg, Winfried Lipp für Bayern). Vorstandsberichte des Ordensrates, der Obmänner, Tressler und Kanzler, Wahlen und Satzungsänderungen standen danach im Mittelpunkt. Nach dem offiziellen Ende der Mitgliederversammlung nutzten diese den restlichen Abend für lebhafte Gespräche in freundschaftlicher und familiärer Runde, wie es beim ODF üblich ist. 

 

Im Hotel "Sachsen-Anhalt" in Barleben hatten wir gute Bedingungen, was die Unterkunft, das Essen und die Unterbringung der Beizvögel betraf. Alles wie immer im Vorfeld von Renate und Alfred Dungs perfekt organisiert. Die Absperrung der Beizvogelwiesen und Bewachung der Greifvögel lag in den gewohnt guten Händen von Stefano Poletti. Wobei die meisten Greifvögel abends von ihren Falkner in die Transportboxen der PKW gebracht wurden, um dort zu übernachten.

 

Diesmal hatten wir unter den Gästen im Hotel auch noch zusätzlich ca. 50 Polizeibeamte, die ständig präsent, in voller Montur, bewaffnet und mit ihren Dienstfahrzeugen hier waren. Diese waren übers Wochenende ebenfalls hier untergebracht, als Einsatzkräfte für die Fußballspiele in Magdeburg und Braunschweig. Unsere Greifvögel waren bei Ihnen ein willkommenes Fotomotiv und somit selten so gut bewacht wie hier.

 

Am Samstagmorgen fand der Beizvogelappel durch den Bundesobmann für praktische Falknerei Frank Schaumann, sowie Dieter Schiele, statt. Die ein oder andere Nachlässigkeit wurde hierbei angesprochen wie etwa eine fehlende zweite Bell (zwei Ständer, zwei Bells!) oder eine nicht mehr gut lesbare Adresstafel des Besitzers. Der Gesamteindruck der einzelnen Beizvögel wurde als sehr gut bewertet.

 

Nach den verschiedenen Signalen der Jagdhornbläser brach die gesamte Jagdgesellschaft in ca. 24 Reviere mit teils langen Anfahrtswegen auf. Auch hier dramatisch zusammengebrochene Niederwildbestände in den Revieren, wie der allgemeine Trend bundesweit, hauptsächlich bei unserer Hauptbeizwildart, den Kaninchen.

 

Die Seuchenzüge wie Myxomatose und der neue Erreger, der Chinaseuche aus Frankreich (eine der gefährlichsten Kaninchenseuchen ist der RHD-Virus, er führt bei nahezu 100% der betroffenen Kaninchen zum, meist plötzlichen, Tode. Hauptüberträger des Virus' sind Stechmücken und stechende Fliegen). Nur wenige ungeimpfte Kaninchen überleben die Seuche. In anderen, vor allem städtischen Revieren oder Parks, sah es dagegen besser aus. Hier waren die Seuchenzüge schon durchgezogen im letzten Jahr, oder stehen im schlimmsten Fall noch bevor.

 

Auch hier kann Falknerei helfen, einen Bestand gesund zu erhalten, da die Beizvögel natürlich schwächere oder bereits erkrankte Kaninchen eher erbeuten und diese somit die ansteckenden Krankheiten als Koloniebewohner nicht weiter geben können.

 

Beim Stöbern und Vorstehen im Unterholz hatte die Bretonen-Hündin von Komtur Wolfgang Mursa auch noch das Pech, dass sie ein über 100 kg schwerer Keiler annahm, durch die Luft schleuderte und schwer an der Hinterkeule verletzte. Sie wurde sofort zur Not-OP gebracht und ist auf dem Weg der Besserung.

 

Das abendliche Streckelegen beim Hotel fand wieder mit Hörnerklang, unter interessierter Beobachtung der Presse, statt. Gebeizt wurden, auch aus den vorgenannten Gründen, 4 Hasen, 14 Kaninchen und 2 Krähen.

 

Am Samstag wurde der „Grüne Abend“ durch den Großkomtur Ralf Karthäuser eröffnet. Beim leckeren Büffet in geselliger Runde, mit unseren Falknerfreunden und angenehmen Gesprächen, verbrachten wir wieder einmal einen Jahreshöhepunkt des ODF. Einige Mitglieder wurden für langjährige Mitgliedschaft oder besondere Verdienste im ODF geehrt. Und auch die Tombola hatte attraktive Preise zu vergeben, die auch zum Teil von der Komturei Hessen (André Hörning www.falconbreeding.eu, Monika Hintz www.krautwerk-swa.de sowie Simone und Milena Wohlfahrt) gestiftet wurden.

 

Wieder ist ein Jahr mit zahlreichen Aktivitäten, Erfreulichem und nicht so Erfreulichem bezüglich der Falknerei im Allgemeinen, fast vorbei. Dem Landesverband Sachsen-Anhalt unseren besonderen  Dank für die Ausrichtung der Ordenstagung 2016.

 

Jahreshöhepunkte in 2017 wird das Fest zu Ehren der Anerkennung der Falknerei durch die UNESCO als Weltkulturerbe im Juni in Fulda/Hessen und die Ordenstagung im Oktober in Niedernhausen/Hessen sein.

 

Mit Falknersheil,

 

Berthold Geis

Komtur Hessen