Nikolaus-Beizjagd

06. Dezember 2015

Wir trafen uns am Sonntag den 06.12.2015 zu unserer Nikolaus-Beizjagd in einem Feldrevier in der Nähe eines Industriegebietes im Rhein-Main-Gebiet. Das Wetter versprach, gut zu werden, anfangs war es noch etwas bewölkt, aber trocken. Mit dabei waren 5 Falkner mit Harris-Hawks und 3 Frettchenführer. Für mich als neues Mitglied in der Gruppe war es die zweite Beizjagd als Frettchenführer, und diesmal war auch meine Tochter Milena mit ihrem Harrisweib dabei.

 

Wir sind beide erst vor kurzem in den ODF eingetreten und freuen uns über die freundliche Aufnahme im Landesverband Hessen. Nach kurzer Einweisung durch den Jagdpächter, vielen herzlichen Dank auch an die Jagdgelegenheit, gingen wir los.

 

Berthold konnte schon bei der Anfahrt mehrere Kaninchen ausmachen. Die Bauten lagen direkt neben einem großen Kieswerk und nach kurzer Lagebesprechung positionierten sich die Falkner und Frettchenführer. Das erste Kaninchen ließ nicht lange auf sich warten und wurde nach kurzem Flug von Bertholds Weib „Sunny“ erfolgreich gebunden.

 

Wir liefen den ganzen Hang ab, der teilweise sehr steil und bewachsen war. Die Frettchen sprengten immer wieder Kaninchen, die aber in den Dornen gute Deckung fanden. So blieben einige Flüge leider auch mal erfolglos.

 

Nachdem wir die eine Seite des Kieswerks durchhatten, legten wir erst einmal eine Mittagspause ein. Anschließend bejagten wir noch die andere Seite. Diesmal mussten wir über den steilen Erdwall in Richtung Kieswerk klettern, um dort die Frettchen einzusetzen. Wir hatten nur einen ganz schmalen Streifen, weil dort eine hohe Betonmauer des Kieswerk angrenzte. Obwohl es hier nur wenige Fluchtmöglichkeiten gab, schafften es die Kaninchen dennoch , in die nächste Deckung zu entkommen. Wir arbeiteten uns weiter, bis wir an das Ende der Betonmauer kamen und der Zugang zum Kieswerk frei vor uns lag. Überall auf der Freifläche Kiesberge und große Steinaufschüttungen.

 

Die Falkner platzierten sich auf dem Hang des Erdwalles und das nächste Kaninchen wurde von den Frettchen gesprengt. Bernds routinierter Vogel „Zoe“ nahm die Verfolgung auf und konnte das Kaninchen binden. Kurz darauf sprang das nächste, und zur besonderen Freude konnte Milena mit „Hexe“ ebenfalls ihren ersten Beizerfolg auf dem Gelände des Kieswerkes erzielen. „Hexe“ hatte heute schon einzelne Kanin gut angejagt und zeigte hervorragenden Faustappell. So schlug sie das Kanin und hielt es eisern fest, bis Milena ihr zur Hilfe eilte und es abfangen konnte.

 

Kerstins Jungvogelterzel „Leo“ war ebenfalls ganz heiß, er wollte es wissen, das konnte man richtig merken. Das nächste Kanin sprang ebenfalls kurz nach dem zweiten und flitzte zielsicher in Richtung eines Steinhügels, um sich darunter in Sicherheit zu bringen. „Leo“ schnellte sich förmlich von der Faust und band das Kanin an und halb unter einem Steinhügel, wobei dieses ihn noch darunterzog.

 

Wir und Kerstin natürlich hatten noch Angst, dass er sich dabei verletzt hatte, weil er es mit großem Willen anjagte, band und auf dem harten Boden auch nicht mehr losließ. Aber es ging alles gut, und vorher kann man natürlich nicht wissen, wohin ein Kanin flüchtet.

 

Milena und Kerstin strahlten natürlich beide über ihren Beizerfolg und freuten sich riesig! Ihre Vögel durften sich jetzt auf „ihrem Kanin“ den Kropf vollkröpfen, so viel sie wollten, für sie war der Jagdtag nun auch beendet. So hatten wir innerhalb von fünf Minuten drei Beizvögel auf ihrer Beute sitzen. Ja, auch so kann es manchmal gehen.

 

Für uns war es ein erlebnisreicher Jagdtag mit netten Leuten und tollem Wetter. Wir freuen uns auf weitere schöne Beizjagden und die nette Gesellschaft im ODF Hessen. Vielen Dank auch an Berthold für die Organisation, dem freundlichen Jagdpächter und wir wünschen allen ein Falknersheil.

 

Simone und Milena Wohlfarth

ODF Hessen

 

Sowie Kerstin Baldschun, Petra Eckrich, Veronika Hilse, Bernd Dietze, Kurt Burg, Berthold Geis

Bilder von Kerstin Baldschun, Bernd Dietze und Petra Eckrich