Am 18.01.2015 trafen sich auf Einladung des Pächters eines Maintaler Jagdrevieres 9 Jäger und 6 Falkner bei ruhigem, aber kaltem Winterwetter, zur gemeinsamen Flinten- und Beizjagd, um kurz vor Ende der Jagdsaison den Kaninchen noch einmal auf den Pelz zu rücken (zwar haben Kaninchen in Deutschland keine Schonzeiten, dennoch stellen wir die Jagd aus tierschutzrechtlichen Gründen spätestens Ende Februar ein, da bei entsprechender Witterung schon zu dieser Zeit die ersten Jungen gesetzt sein können und zur Aufzucht notwendige Elterntiere grundsätzlich von der Jagd zu verschonen sind).
Aufgeteilt in 5 Gruppen à 3 Jäger (3 x Flinte, 2 x Beizvögel) verteilten wir uns in verschiedene Revierteile, um dort mit unseren zahlreich mitgeführten Jagdhelfern - den Frettchen - die Kaninchen auf die Läufe zu bringen.
Ich begab mich mit Bernd und Xenia zunächst auf den Friedhof, für dessen Bejagung mit Greifvögeln ebenfalls eine Genehmigung vorlag. Schon am ersten aufgesuchten Bau in offenem Gelände, mit fünf Ausgängen, sprang sofort ein Kaninchen, das von Bernds Harris Weib „Zoe“ unmittelbar nach Verlassen der Röhre gefangen und gebunden werden konnte. Das zweite Kaninchen, das kurz darauf aus einer anderen Röhre flüchtete, konnte sich nach einer lustlosen Verfolgung durch meinen Harris-Terzel „Delvin“ in dem weiträumigen Gelände schnell in unerreichbare Weite flüchten. Doch das dritte Kaninchen, das nach einiger Zeit die Flucht aus dem Bau bevorzugte, konnte erfolgreich gefangen werden.
Die weiter frettierten Baue waren trotz frischer Spuren nicht besetzt und das Gelände rund um dem Friedhof zeugte zwar von einem erheblichen Kaninchenaufkommen, ist jedoch aufgrund des Bewuchses nicht optimal zur Beizjagd geeignet.
So begaben wir uns an das Mainufer und die angrenzenden Auen, wo wir jedoch zunächst aufgrund des sonnigen Winterwetters und der dadurch ins Freie gezogenen Spaziergänger erst mal wieder Öffentlichkeitsarbeit betreiben durften. Aber auch das ist uns ein Anliegen und so beantworteten wir gerne die Fragen der Passanten und freuten uns über deren positives Interesse.
Schließlich fanden wir einen geeigneten Bau mit nur 3 Ausgängen, ließen unser Frettchen einschliefen und……… warteten! Als wir schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit ratlos an dem Bau standen, sahen wir plötzlich aus der von uns unbeobachteten Röhre ein Kaninchen flitzen, das sich wenig weiter in den nächsten Bau retten konnte. Sowohl wir als auch unsere Vögel waren in diesem Moment nicht jagdbereit. Schade, aber waidgerecht heißt auch, dem Tier eine Chance geben!
Nun warteten wir weiter, denn das Frettchen steckte nach wie vor in dem Bau. Schließlich konnten wir es aber mit Hilfe eines bereits gebeizten Kaninchens wieder herauslocken und uns zum vereinbarten Sammelplatz begeben. Dort gab es köstliches Chili con Carne, Pfefferbeißer, Brot, kalte und warme Getränke, und alle Beteiligten konnten den anregenden Jagdtag in geselliger Runde ausklingen lassen.
So erfuhren wir, dass die andere Beizjäger-Gruppe einen guten Erfolg zu vermelden hatte und mit 3 Vögeln (2x Harris-Weib, 1x Habicht) insgesamt 9 Kaninchen zur Gesamtstrecke von 23 Kaninchen beitragen konnten. FALKNERSHEIL und WAIDMANNSHEIL !!!
Und wieder einmal waren es unsere Greifvögel, die die gesamte Jagdgesellschaft in ihren Bann zogen und für Fotoshootings herhalten durften.
Ein herzliches Dankeschön an den Jagdpächter für die Einladung und die tolle Jagdmöglichkeit, seiner Ehefrau und anderen Helfern für die tolle Bewirtung und allen Beteiligten für ein kameradschaftliches Jagderlebnis !!!!!
Vom ODF Hessen waren diesmal dabei:
Bernd Dietze mit seinem Sohn Paul, Xenia Flaum, Bernd Lorenz und Silke Losert
Gemeinsam mit den Falknern vom DFO Hessen:
Gerhard Hoffmann, Eric Börner
Silke Losert
Falknerin