„Kuno“ der Waldkauz

Juli 2014

Im Juni 2014 erhielt Bernd einen Anruf auf der Polizeistation, dass ein verletzter „Uhu“ im Straßengraben liege. Mit Blaulicht eilte er zur genannten Unfallstelle, und tatsächlich fand er neben einem abgerissen Lkw-Außenspiegel einen noch lebenden Waldkauz. Er wurde aufgenommen und weiter ging es mit Blaulicht zu Tierarzt Dr. Olaf Sander, der eine schwere Gehirnerschütterung und Gesichtsprellungen (der Vogel sah aus wie Boxer „Klitschko“), jedoch keine Bruchverletzungen attestierte. Versorgt mit Schmerz- und Aufbaupräparaten zog der Waldkauz, den wir „Kuno“ tauften, bei uns ein. Täglich haben wir ihn mit der Pinzette gefüttert und schon bald hatte er sich von seiner unfreiwilligen Bekanntschaft mit dem Lkw erholt. Nur alleine fressen wollte er nicht! Die angebotenen Küken, die er von der Hand mit Appetit aufnahm, ließ er in seiner Genesungsunterkunft unangetastet liegen. Wie aber sollen wir einen Vogel wieder auswildern, der alleine nicht frisst? Einer spontanen Idee folgend fuhr ich am „Futterhaus“ vorbei und fragte nach Mäusen. Sie hatten welche da und also kaufte ich 4 eingefrorene Mäuse für 4,95 € !!!! Und siehe da – kaum hatte ich Kuno die (aufgetauten) Mäuse hingelegt, waren sie auch schon verschlungen!!! Jetzt stand einer Wiederauswilderung des Vogels nichts mehr im Wege und wir entließen „Kuno“ am 06. Juli in der Nähe des Auffindeortes wieder in die Freiheit.

 

Silke Losert